Getreidepreis-Problematik: NATURATA und Dinkelerzeuger am runden Tisch

Die Milchpreis-Problematik ist allen hinlänglich bekannt und wird öffentlich diskutiert. Dass es gleiche Diskussionen aber auch im Getreideanbau gibt, wird aktuell nicht so öffentlich. NATURATA pflegt mit der Dinkel-Erzeugergemeinschaft von der schwäbischen Alb schon seit über 20 Jahren faire Handelbeziehungen. Ein guter Grund um gemeinsam mit den Landwirten zu erarbeiten, welcher Dinkel-Preis notwendig ist, um akzeptable Preise für den Endverbraucher bieten zu können und die Kosten aller Beteiligten zu decken.Dinkel_runder_Tisch1
„Wieso ist am Ende die Packung Nudeln so viel teurer, wenn wir als Landwirte für unseren Dinkel doch nur einen kleinen Bruchteil bekommen? Woher kommen denn diese Aufschläge?“ fragt ein Landwirt berechtigterweise den Vorstand der NATURATA AG, Dr. Markus Kampf. Die Runde blickt gespannt auf Herrn Dr. Kampf.

NATURATA hat sich mit interessierten Landwirten der Dinkel-Erzeugergemeinschaft an einen Tisch gesetzt. Es soll offen gelegt werden, wie sich der Preis der demeter Dinkel-Teigwaren zusammensetzt, welche Preise für die Bauern notwendig sind und wie sich der Markt für Dinkel-Teigwaren aktuell entwickelt. „Wir sind unseren Landwirten gegenüber absolut offen. Deshalb legen wir auch unsere Preiskalkulationen dar und erläutern die aktuellen Marktgegebenheiten.“ erklärt Dr. Kampf. Es wird 3 Stunden diskutiert, gefragt und erzählt. Am Ende hat jeder für sich viele neue Informationen hinzugewonnen. „Ich wusste gar nicht, dass es am Markt mittlerweile auch für Bio und demeter Getreide so einen Preisverfall gibt. Das ist ja wie bei den Konventionellen.“ sagt ein Landwirt besorgt. Dr. Kampf resümiert „Man muss erst verstehen, welche Dinge die Bauern beschäftigen, um dann gemeinsam darüber diskutieren zu können. Wir möchten Transparenz schaffen und Aufklären – und das sowohl bei den Landwirten als auch beim Endverbraucher. Denn erst wenn man im Ganzen versteht worum es geht, kann jeder selbst bestimmen, was er mit seinen Entscheidungen und seinem Tun unterstützt. Durch unsere deutsche Teigwaren-Linie bieten wir dem Endverbraucher eben diese Wahl, Produkte mit deutscher Herkunft zu unterstützen, anstatt ausländische Ware, die zu Dumpingpreisen auf den deutschen Markt gelangt, zu kaufen.“

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Dinkel-Bauern erlebbar machen
Insgesamt 25 Landwirte aus dem süddeutschen Raum gehören dieser demeter-Erzeugergemeinschaft an und liefern den Dinkel für die NATURATA Teigwaren. Frühzeitige Absprachen, faire Preise und verlässliche Abnahmezusagen garantieren den Landwirten eine wirtschaftliche
Basis für ihren Betrieb. Kriterien, die für den fairen Handel mit der Dritten Welt propagiert werden und die im Umgang mit den Erzeugern vor der Haustür leider oftmals nicht selbstverständlich sind, finden hier seit Jahren Anwendung.
Dies soll nun auch für die Kunden erlebbar werden. Deshalb startet NATURATA eine Kommunikationskampagne, mit der Verbrauchern transparent gemacht werden soll, woher ihre Lebensmittel stammen – damit sich höchster Genuss mit einem guten Gewissen verbinden kann.
Schon auf der Nudel-Verpackung findet der Käufer ein Foto von einem Vertreter der Erzeugergemeinschaft. Auf der Webseite sind die Namen aller Dinkel-Landwirte aufgeführt. Zahlreiche Fotos und Hofporträts ergänzen dies. Wie unterschiedlich die Motivationen und Herangehensweisen der verschiedenen Demeter-Landwirte sind, zeigt außerdem ein Flyer, der in den Naturkostgeschäften ausgelegt wird.

Wir sehen dieses Projekt auch im Zusammenhang mit der bio-Kodex-Kampagne des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN), mit der unter dem Motto „unser bio kann mehr“ deutlich gemacht werden soll, dass Bio nicht gleich Bio ist. Transparenz und faire Zusammenarbeit mit Erzeugern sind zwei Kriterien, die für Naturkosthersteller wie NATURATA selbstverständlich sind. Im zunehmenden Preiswettbewerb auf dem Bio-Markt finden sie bei manchem Bio-Anbieter jedoch keine Beachtung. Darauf möchte die Bio-Kodex-Kampagne aufmerksam machen.

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