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Seit der neuen Ernte sind die Naturata Mandeln in demeter Qualität erhältlich! In behutsamer und an der Natur ausgerichteter Bewirtschaftung baut Familie Alarcon in der spanischen Region Albacete nun die Mandeln für Naturata an. Seit 1999 geschieht der Anbau nach biologischen Richtlinien; 2011 erfolgte dann für den kompletten Familienbetrieb die Umstellung auf bio-dynamischen Anbau.

Die Fläche des Familienbetriebs ist 725 Hektar groß und grenzt an die Hänge eines Naturschutzgebietes an. Kultiviert werden neben den Mandeln auch Oliven- und Walnussbäume sowie verschiedene Getreide. Das Besondere an dem Areal: Neben den Anbauflächen gibt es auch eine große Menge an Brachflächen, die zwischen den Anbauflächen liegen und nicht von Menschenhand begradigt oder verändert werden. So werden Kiefernwälder oder Pinien nicht zugunsten von Anbauflächen entfernt und eine naturgegebene Bewirtschaftung steht an erster Stelle. Damit kann es passieren, dass ein schmaler Streifen Mandelbäume inmitten von Kiefernwäldern oder eine einsame jahrzehnte alte Pinie inmitten eines Olivenhains steht, auch wenn deren Schatten für die Olivenbäume nicht optimal ist.
Durch diese Bewirtschaftung ergeben sich auf dem großen Grundstück weite Wege, um alle Mandeln abzuernten, doch auch dies wird gern in Kauf genommen. Die geernteten Mandeln werden dann zu einem Verarbeiter in der Region transportiert, der die feinen Früchte von der Schale befreit und verpackt. Weitere Informationen zu unserem Mandel-Projekt sowie weiteren spannenden Projekten von Naturata finden Sie hier.

Rezept-Tipps rund um die Mandel

Mit ihrem erstklassigen Aroma verzaubern die Demeter-Mandeln eine Vielzahl an Gerichten und Desserts: Gemahlen in Kuchen und Desserts verführen Sie mit ihrem feinen Marzipan-Aroma; geröstet und gehackt sind sie ein knackiges Topping für Salate, Pastagerichte und Dessert-Cremes. Aber auch als Snack für Zwischendurch machen die leckeren spanischen Mandeln von Naturata eine tolle Figur und liefern Energie und Mineralstoffe.

Sie lieben das karamellsüße Aroma von gebrannten Mandeln? Hier haben wir ein feines Rezept für Sie: Bringen Sie 200 g Naturata Roh-Rohrzucker, 1 wenig Naturata gemahlene Bourbon Vanille mit 100 ml Wasser zum Kochen. Geben Sie 200 g Spanische Demeter-Mandeln hinzu und kochen unter Rühren weiter, bis der Zucker trocken wird. Weiterrühren, bis der Zucker wieder leicht zu schmelzen beginnt und die Mandeln glänzen. Die Mandeln auf ein gefettetes Backblech geben, verteilen und abkühlen lassen – fertig! Lecker sind auch selbstgemachte Schoko-Crossies. Das Rezept dazu finden Sie hier.

Aber auch ein salziger Knabberspaß ist einfach gezaubert: Schlagen Sie 1 Eiweiß mit etwas Salz an und schwenken Sie die Spanischen Mandeln in dem Eiweißgemisch. Die Mandeln auf ein Backblech geben und im Ofen bei ca. 50-75 °C Grad die Mandeln trocknen. Auf Wunsch können Sie auch einige Kräuter, etwas Curry-, Paprikapulver oder auch Honig zu der Eiweißmischung geben und den Snack-Mandeln damit eine raffinierte Note geben. Genießen Sie diese leckere Knabberei unterwegs auf Wanderungen, bei einem gemütlichen Fernsehabend oder auch einfach so zwischendurch.

Besonders lecker und bei den Naturata-Kolleginnen gern selbst gemacht ist die Mandelmilch. Mit 70g Mandeln, einer Prise gemahlene Vanille sowie 2-3 Datteln ohne Stein und 500 ml frischem Wasser zaubert man eine feine Alternative zur klassischen Kuhmilch. Die Mandeln über Nacht einweichen lassen (bei einem leistungsstarken Pürierstab nicht nötig). Das Einweichwasser benötigen Sie nicht mehr. Die oben genannten Zutaten in den Mixer geben und so lange pürieren bis eine milchartige Konsistenz entstanden ist. Nach Belieben abfiltern (die Mandelreste eignen sich gut zum Backen) und genießen. Die Mandelmilch ist im Kühlschrank 2-3 Tage gut haltbar.

Übrigens: Wussten Sie schon, dass man zwischen der süßen Mandel und der bitteren Mandel unterscheidet? Weitere Informationen zu diesem spannenden Thema finden Sie hier.

Die Mainfränkische Werkstätten GmbH ist ein Verbund aus mehreren Werk- und Betriebsstätten in Würzburg und der Region. Ziel der Einrichtung ist es, geeignete Arbeits- und Qualifizierungsplätze für Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung anzubieten um deren individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, frei nach dem Motto „Unbehindert arbeiten“.

Insgesamt sind dort rund 1.100 behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die größte und zugleich erste Werkstätte ist in Würzburg und bietet 400 überwiegend geistig, aber auch körperlich behinderten Menschen eine Beschäftigung in den Bereichen Elektro-/Kabelkonfektion, Metallbearbeitung, Schreinerei, Montage und Verpackung sowie Kreativarbeiten.

Neben den Arbeitsplätzen in der Werkstatt sind in den vergangenen Jahren vielfältige spannende Außenarbeitsplätze entstanden. So sind einzelne Arbeitsplätze von der Tierpflege in einem Wildpark, einem Kartoffelschälbetrieb und einer Großküche, bis hin zu Plätzen in Würzburger Firmen wie Bäckereien, Kindergärten oder Hotels geschaffen worden.

Arbeitsbereiche

Der Arbeitsbereich ist auf die Bearbeitung der Produktionsaufträge und Dienstleistungen für behinderte Menschen ausgerichtet. Hier soll ein möglichst breites Angebot an Arbeitsplätzen bestehen, um den unterschiedlichen Fähigkeiten und Potentialen gerecht zu werden. Darüber hinaus sollte die Ausstattung dem allgemeinen Arbeitsmarkt entsprechen, dabei müssen die besonderen Bedürfnisse aber berücksichtigt werden.
Um die Persönlichkeit weiterzuentwickeln und die Leistungsfähigkeit zu erhalten oder gar zu erhöhen, werden arbeitsbegleitend geeignete Maßnahmen durchgeführt.

Neubeginn

Jeder Neuankömmling durchläuft ein dreimonatiges Eingangsverfahren. Hier wird versucht herauszufinden, ob die Werkstatt der richtige Platz für sie ist. Darauf folgt die zweijährige Ausbildungszeit in den Werkstätten, in denen die Mitarbeiter mit Behinderung die verschiedenen Arbeitsbereiche durchlaufen. Entsprechend Ihrer Interessen werden Sie dann in dem passenden Bereich übernommen.

Die Integration von geeigneten Beschäftigten in den allgemeinen Arbeitsmarkt ist vorgeschriebener Auftrag aller Werkstätten. So wurden zahlreiche Außenarbeitsplätze geschaffen um den Übergang in die Arbeitswelt zu erleichtern. Dies ist für Betroffene eine gute Chance in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden.

Behinderte Menschen kommen aber nicht nur zum Arbeiten in die Werkstätten, sie und ihre Angehörigen werden in Fragen der beruflichen wie auch persönlichen Förderung beraten. Zudem hat die Werkstatt ihr therapeutisches Angebot erweitert, das neben Ergotherapie und Krankengymnastik auch heilpädagogisches Reiten und psychologische Beratung umfasst.

Naturata und die Mainfränkischen Werkstätten

Über die GDW (Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Süd eG) sind wir auf die Werkstätten und deren Arbeit aufmerksam geworden. Da wir der erste Lebensmittel-Kunde an diesem Standort waren, wurde extra für uns ein Reinraum gebaut, der den lebensmittelrechtlichen Grundlagen entspricht. Dabei standen wir den Werkstätten bei der Einführung eines Qualitätssicherungssystems zur Seite, haben gemeinsam vor Ort die Qualitätssicherungspunkte ermittelt und eine passende Lösung erarbeitet. So werden seit nun einem halben Jahr unsere neuen Spezialitäten- Salze mit Ausnahme des Fleur de Sel in der Mainfränkischen Werkstätten GmbH abgefüllt.

Mit viel Einfühlungsvermögen wird in Mitarbeitergesprächen abgesprochen, wer welche Aufgaben übernehmen möchte. Danach füllen die Mitarbeiter selbstständig und gewissenhaft die Salzkörner in die Gläser und etikettieren diese.

Nach unserem Besuch in den Mainfränkischen Werkstätten waren wir sehr beeindruckt, mit welchem Engagement die Mitarbeiter ihrer Arbeit nachgehen und wie jeder Einzelne seinen individuellen Arbeitsplatz nach einer kurzen Eingewöhnungsphase finden kann.

Durch die enge Zusammenarbeit mit Naturata und anderen Unternehmen entsteht so eine Schnittstelle für die berufliche Eingliederung behinderter Menschen.

Weiterhin sind wir sehr froh über die reibungslose Zusammenarbeit und prüfen aktuell, welche Arbeiten wir noch an die Mainfränkischen Werkstätten geben können um dort weitere Arbeitsplätze zu fördern.

Unterstützen Sie durch den Kauf eines der vier Naturata Salze die Mainfränkischen Werkstätten und deren Mitarbeiter.

Schon seit unserer Gründung engagieren wir uns für nachhaltiges Wirtschaften und einen gesunden Umgang mit Klima und Umwelt. Eine Organisation, die das gleiche Ziel verfolgt ist die Non-Profit-Stiftung myclimate.

Aufgrund dessen tragen bald alle Schokoladen der beiden Linien Chocolat und Praliné das myclimate Siegel. Es belegt, dass der bei Herstellung und Transport entstandene CO2-Ausstoß von Naturata durch einen finanziellen Betrag kompensiert und im Anschluss zur Unterstützung von Klimaschutz-Projekten genutzt wird. Eine eigene Nummer auf der Verpackungsinnenseite jeder einzelnen Naturata Schokolade ermöglicht es, auf der Website von myclimate die Berechnung des Kompensationsbetrages und das dadurch unterstützte Projekt zu entdecken.

Informieren Sie sich also auf www.myclimate.org unter Angabe der auf der Innenseite der Schokoladenverpackung verwendeten Tracking-Nummer, welches Klimaschutz-Projekt durch die von Ihnen gekaufte Schokolade unterstützt wird.

Sie wollen das sofort testen?

Dann gehen Sie auf www.myclimate.org und geben links in den Kasten bei Tracking Box folgende Nummer ein:  01-11-421647. Mit dieser Nummer der Naturata Schokolade Praline Nougat erhalten Sie direkt umfangreiche Informationen mit Bildern und Videos zum Projekt in Peru, dass mit einer Tafel Nougat-Schokolade von Naturata untersützt wird.

 

 

Das Projekt, von welchem wir unseren Arabica Bohnenkaffee bisher bezogen haben, kann uns aufgrund zu geringer Abnahmemengen keinen demeter Bohnenkaffee mehr anbieten, weshalb wir aktuell sprühgetrockneten Arabica Bohnenkaffee in Bio-Qualitä aus Mexiko anbieten.

Der Bohnenkaffee wird in die Schweiz importiert und dort dann verarbeitet. Er ist nun nicht mehr gefriergetrocknet, sondern mit der hochwertigeren und rohstoffschonenden Methode des Sprühtrocknens verarbeitet. Darüber hinaus ist der jetzige Kaffee kräftiger und aromatischer im Geschmack. Ebenfalls mussten wir von demeter auf kbA umstellen, bemühen uns aber weiterhin unseren Arabica Bohnenkaffee bald wieder in demeter-Qualität anbieten zu können.

Ersichtlich ist die Änderung an der Konsistenz des Kaffees: war der gefriergetrocknete Kaffee vorher ein Granulat, entspricht der jetzige sprühgetrocknete Kaffee einem Pulver.

Haben Sie den “neuen” Arabica-Kaffee schon probiert? Über Feedback freuen wir uns sehr. Gerne hier als Kommentar oder auch per Telefon unter: 07144-8961 51.

Am vergangenen Wochenende trafen sich einige Ladner im Rahmen der Herbsttagung des Naturata International Gemeinsam Handeln Vereins sowie Espen Rösch, Vertriebsleiter Naturata AG, und Liane Maxion, Marketingleiterin Naturata AG, in Spanien. Besucht wurde der Tomaten-Anbauer Cal Valls, der seit den 80iger Jahren die Tomatenprodukte in demeter-Qualität anbaut und auch verarbeitet. Im Rahmen eines Marktgesprächs am Runden Tisch wurde über die Marktgegebenheiten, die Interessen der einzelnen Wertschöpfungsstufen und die Preisgestaltung im deutschen Naturkostmarkt diskutiert.

Begonnen hat die Reise mit einer ausführlichen Führung durch die Gebäude und Felder der Firma Cal Valls. Manolo Valls, der Gründer des Unternehmens Cal Valls, führte die interessierte Gruppe durch die Produktions- und Lagerhallen des Unternehmens. 15 fest angestellte Mitarbeiter kümmern sich um den Anbau, die Produktion und die Verwaltung. Während der Erntezeit arbeiten bis zu 60 Mitarbeiter im Betrieb.

Neben dem Anbau der Tomaten, der Verarbeitung und dem Verkauf ist Cal Valls auch als Großhandel für Bio- und Demeter-Produkte in Spanien tätig. Cal Valls vereint somit alle Stufen der Wertschöpfungskette und ist ein Vorzeige-Betrieb par excellence.

Anbau

Beim Besuch einiger Felder der Firma Cal Valls wurde die Überzeugung und Begeisterung seitens Manolo Valls sehr deutlich. Trotz seines hohen Alters war ihm die Liebe zu seiner Arbeit anzusehen. Bis ins Detail erklärte er, was er alles neben den Tomaten noch anbaut (Zwiebeln, Knoblauch, Kohl, etc.), worauf er bei der Fruchtfolge achten muss, wie sich die klimatischen Bedingungen im Spanischen Hinterland auf die Ernte auswirken und wie er den bio-dynamischen Anbau betreibt. Die Gruppe war sichtlich beeindruckt, wie aufwändig der Anbau von Tomaten doch ist.

Ernte

Nach Besuch der Felder ging es zurück in die Produktionshallen von Cal Valls. Mit einer speziellen Erntemaschine für Tomaten werden die 30 Hektar Feld abgefahren um die feinen aromatischen Früchte zu ernten. Für die Naturata Produkte werden Tomaten der Sorte Roma verwendet. Manolo Valls hat in jahrelangen Versuchen diese Sorte als geeignetste Sorte für die Weiterverarbeitung ermittelt. Diese Sorte wächst in Sträuchern am Boden.

Verarbeitung

Nach der Ernte werden die Tomaten direkt frisch verarbeitet. Nach einer umfassenden Reinigung über mehrere Stufen, werden die Tomaten eingekocht und in Gläser abgefüllt. Besonders beeindruckend war die vielfache Handarbeit, die hier noch zum Tragen kommt. Die Geschälten Tomaten werden zum Beispiel per Hand geschält und die leckeren Tomatensaucen CLASSICO und ARRABIATA in großen Pfannen gekocht (siehe Bild).

Cal Valls und Naturata

Naturata hat damals maßgeblich zum Aufbau des Unternehmens beigetragen. Durch eine finanzielle Unterstützung von Naturata konnte sich Manolo die erste Maschine für die Produktion kaufen. Diese Maschine ist immer noch im Einsatz und Manolo Valls ist nach wie vor sehr dankbar und auch stolz auf diese langjährige Partnerschaft mit Naturata.

Seit Anbeginn ist Naturata der größte Abnehmer der Tomatenprodukte. Ein faires Miteinander, Verständnis für die Situation des anderen und eine gemeinsame Lösungsfindung bei Problemen haben diese Partnerschaft seit über 20 Jahren erfolgreich wachsen lassen.

 

Die Zukunft des Unternehmens Cal Valls

Manolo Valls ist trotz seines hohen Alters noch voller Begeisterung und Liebe dabei. Man spürt deutlich, dass er mit Herz und Begeisterung seinen Anbau macht und gibt dies auch an seine drei Kinder weiter, die den Betrieb fortführen werden. Daniel, verantwortlich für den Vertrieb, Ruben als Produktions-Fachmann und die Tochter Maria mit Agrar-Studium bilden eine perfekte Einheit, um das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Nach der Führung über die Felder und Produktion waren alle Teilnehmer sichtlich beeindruckt. Die Unterschiede zu anderen Produkten, die einfach irgendwo eingekauft werden, waren sehr deutlich und die Begeisterung der Ladner für „ihre“ Tomatenprodukte war geweckt.

Runder Tisch

Am Nachmittag war in den Räumlichkeiten von Cal Valls dann ein intensives Gespräch am Runden Tisch angesetzt. Alle Teilnehmer – Ladner, Großhandel, Hersteller – sollten hier das Verständnis für die anderen Marktteilnehmer erhalten und anhand einiger Beispielprodukte die Kalkulation offen diskutiert werden.

Deutlich wurde, welche Anstrengungen Cal Valls unternehmen muss, bis ein fertiges Glas Tomatenmark im Lager steht. Die Züchtung der Setzlinge, die Aussaat auf dem Feld, die Pflege und die anschließende Ernte und Verarbeitung zieht sich über einige Monate (Anbau im März, Ernte im September) bis endlich das fertige Produkt verfügbar ist.

Am Beispiel des Produktes Geschälte Tomaten wurde die Kalkulation aller Stufen offen gelegt. Nach Diskussion, weshalb welche Wertschöpfungsstufe welchen Aufschlag hat und was mit diesem Betrag gemacht wird war das Fazit der Gruppe einheitlich und deutlich: die geschälten Tomaten sind für alle fair und auskömmlich.

Nach einem langen Tag voller positiver Eindrücke und Aha-Momente wurde auf der Rückfahrt zur Unterkunft noch lange über die Familie Valls und die ansteckende Begeisterung gesprochen.

Sivia liegt am Fusse der Anden direkt am Fluss Apurimac auf etwa 600 m.ü.M. Dort wird der Kakao für die 75% ige Naturata Edelbitter Schokolade angebaut. Auf 2’761 m.ü.M. in den Anden liegt Ayacucho, Hauptstadt des gleichnamigen Departements. Dort wird der Kakao von El Quinacho gesammelt und für den Export vorbereitet. Das trockene kühle Klima ist für die Lagerung und Trocknung von Kakao ideal.

Wer sind die Menschen in diesem Projekt, mit welchen Gegebenheiten müssen sie umgehen und ist alles so fair, wie man das als Europäer erwartet? Das wollten Liane Maxion und Karin Endres von Naturata wissen. Auf der BioFach trafen die beiden u.a. Senor Bellido aus Peru und Herrn Bloch der das Projekt betreut.

Foto Biofach1_klein

Senor Bellido wie lange hat ihre Reise von Sivia nach Nürnberg zur BioFach gedauert?

Wir waren insgesamt 3 Tage unterwegs. Von unserem Ort in die Hauptstadt Lima benötigen wir alleine 24 Stunden. Wir haben auf der Fahrt einen 4750 m hohen Pass zu überwinden.

Sie nennen Ihre Kooperative Quinacho. Welche Bedeutung hat der Name?

Quinacho ist bei uns in der Region ein Baum. Das Holz wird u.a. als Gerüst für Häuser genutzt. Der Baum steht als Symbol für Stärke! So wollen wir auch unsere Kooperative sehen – stark.

Seit wann gibt es die Kooperative Quinacho?

Seit 40 Jahren. Zunächst haben wir vor allem Kaffee angebaut, Kakao spielte eher eine Nebenrolle. Heute ist die Kakaonachfrage viel höher und deshalb hat sich das Verhältnis Kakao- Kaffeeanbau umgedreht.

Bauen Sie schon immer nach biologischen Richtlinien an?

Wir haben uns 1997 zertifizieren lassen. Jedoch gab es auch vorher bei uns oben in den Bergen keinen Einsatz von Pestiziden. Das konnten wir uns finanziell nicht leisten. Schon damals setzten wir auf eine sorgfältige Pflege der Pflanzen. Das bedeutet auch, dass man genau wissen muss wie die Kakaobäume beschnitten werden.

Ab wann ist so ein Kakaobaum ertragsreich?

Nach etwa fünf Jahren kann von der ersten guten Ernte gesprochen werden. Ein gut gepflegter Baum kann bis 40 Jahre ertragsreich sein.

Was passiert, nachdem die Kakaoschoten ausgereift sind?

Die Kakaofrüchte werden von Hand mit der Machete geerntet, im Anschluss geöffnet und zwischen Bananenblättern fermentiert. Während des Prozesses fließt das Fruchtfleisch von den Kakaobohnen ab. Es entwickelt sich ein erster Geschmack. Die Bohnen werden auf großen Trocknungstischen  in der Sonne getrocknet.  Die ausgetrockneten Kakaobohnen werden in Säcke gefüllt und nach Lima gefahren von dort kommen sie per Schiff nach Europa.

Was sind Ihre größten Probleme?

Bis vor einigen Jahren der Koka-Anbau. Besonders während der Diktatur, als das Militär das Land besetzte, wurde im großen Stil Koka angebaut. Aus der Tradition wird Koka von den Einheimischen gekaut. Aber dem Militär ging es um den Verkauf der Koka-Pflanze. Heute sind wir froh, dass wir relativ gute Preise für unsere Kakaobohnen erhalten und somit viele den Kakaoanbau bevorzugen.

Ihre Kooperative gehört zu den Fairtrade-Projekten. Wo sehen Sie die Unterschiede zum herkömmlichen, konventionellen Kakaoanbau?

Unsere gesamte Produktion wird zu einem garantiert fairen Preis abgenommen. Darüber hinaus erhalten wir Erntevorschüsse und eine Bio-Prämie von 10-25%.

 

Senor Bellido häufig fragen uns Kunden in Deutschland, ob in den Kakaoprojekten wirklich keine Kinderarbeit stattfindet. Was können Sie dazu sagen?

Bei uns haben alle Kinder einen freien Zugang zu den Schulen. Wir werden unterstützt mit Schulmaterialien aus dem Fair Trade Projekt. So gehen viele unserer Kinder später in die Stadt um zu studieren, so dass wir eher Nachwuchsprobleme haben. Besonders die Mädchen sind bei uns besonders ehrgeizig und studieren häufiger als die Jungen. Manche Kinder helfen nach der Schule und Schularbeit ganz gerne mit, aber ohne Zwang und nicht statt der Schule.

Im Wettbewerb „Cacoa of Excellence“, der im Rahmen des diesjährigen Salon da Chocolat in Paris präsentiert wurde, kamen Ihre Edelkakaobohnen von 152 analysierten Mustern unter die ersten zehn. Sind Sie stolz auf diesen Erfolg?

Es bestätigt uns in unserer Arbeit und gibt uns die Kraft weiter zu machen.

 

 

Herr Bloch, Sie sind bei Pronatec u.a. für die Qualität der Kakaobohnen aus all Ihren südamerikanischen Kakaoprojekten verantwortlich. Manche Kunden machen sich Sorgen um einen hohen Cadmiumgehalt in den Kakaobohnen. Was können Sie dazu sagen?

Teilweise wird verbreitet, dass der Gehalt an Cadmium in südamerikanischen Böden teilweise höher als z.B. in Afrika ist, da die Bäume auf vulkanischen Böden wachsen. Generell kann man aber nicht unbedingt davon ausgehen, dass in Südamerkika höhere Cadmium-Werte im Kakao sind. Dies ist stark abhängig von der jeweiligen Region. Es gibt durchaus auch in Peru und Ecuador Regionen, welche tiefe Cadmiumwerte aufweisen. Dazu gehört das Apurimac-Tal, in welchem die Kooperative El Quinacho angesiedelt ist und ihren hochwertigen Kakao produziert. Kakao aus der Dominikanischen Republik und Panama sind sogar gute Beispiele für konstant tiefe Cadmiumwerte in Edelkakao. Andererseits gibt es auch in Afrika Länder, welche relativ hohe Cadmiumwerte aufweisen wie z.B. Uganda. Auch dort ist der Boden vorwiegend vulkanischen Ursprungs.
Wir bevorzugen die Edelkakaosorten aus Südamerika, weil sie einfach besser schmecken. Da wir das Problem mit dem Cadmium kennen, testen wir nicht nur stichprobenartig, sondern jede Lots (Charge) auf Cadmium. Die Werte liegen sehr weit unter den empfohlenen Grenzwerten der WHO (World Health Organisation). Man müsste dann schon sehr viele Tafeln essen, um überhaupt an den Grenzwert heranzukommen.