Information zur Initiative Biosaatgut Sonnenblume (IBS)

In der Biolebensmittel- und Naturkosmetikbranche spielt Sonnenblumenöl als Rohstoff eine wichtige Rolle. Vor allem  das High-Oleic (HO)-Sonnenblumenöl gewinnt stetig an Bedeutung. Dank eines Ölsäureanteils von über 78 Prozent sind HO-Sonnenblumenöle ernährungsphysiologisch günstig. Sie eignen sich  besonders als Bratöl und für die Kosmetikherstellung. Der hohe Gehalt an der einfach ungesättigten Ölsäure gibt dem Öl die ausgezeichnete Stabilität gegenüber Licht und Wärme. Auf den Bio-Betrieben werden heute allerdings überwiegend Hybrid-Sonnenblumen angebaut, die fast ausschließlich von zwei großen Saatgutkonzernen stammen. Teilweise sind sie sogar patentiert. Bio-Bauern haben jedoch keine Auswahl, denn auf dem Saatgutmarkt ist nichts anderes verfügbar.

Um diese Situation zu verbessern, aber auch im Hinblick auf bienenfreundliche Sorten und die Sicherung genetischer Ressourcen, starteten die Unternehmen Peter Kunz und Weleda im Jahre 2005 Anbauversuche mit unterschiedlichen Sorten. Die langjährigen und eingehenden Untersuchungen mündeten dann in die Gründung der Initiative Biosaatgut Sonnenblumen.

Zehn Bio-Firmen, darunter die NATURATA AG,  die  in dem Bereich Öle und Saaten tätig sind, haben sich im Jahr 2012 zusammengeschlossen: Sie unterstützen die Getreidezüchtung Peter Kunz bei der biologischen Züchtung von „High Oleic“-Sonnenblumen-Sorten. Das Projekt ist zunächst durch diese Bio-Unternehmen für fünf Jahre finanziell abgesichert. Ziel ist die Züchtung einer gesunden Sorte mit den erwünschten Eigenschaften:

  • hoher Ölgehalt in der Saat
  • hoher Ölsäuregehalt im Öl
  • stabile Pflanzengesundheit
  • gute Anpassung an die Bedingungen des biologischen Anbaus
  • sowie ausreichender Ertrag.

In den ersten Versuchsjahren wurden verschiedene HO-Sorten miteinander gekreuzt und unter den Nachkommen diejenigen ausgesucht, die sich durch einen guten Ölgehalt und gute Gesundheit auszeichnen. Die erste Ernte, die Probepressung und die Analyse sowie die sensorische Bewertung des Öls zeigten, dass eine vielversprechende Entwicklung angelegt wurde. Bis die  Sonnenblumensorte die ganze Palette der  gewünschten Eigenschaften mitbringt, werden die Züchter noch einige Jahre weiter selektieren müssen.

Bemerkenswert und innovativ ist an diesem Projekt die Zusammenarbeit verschiedenster Vertreter aus dem Bio-Bereich: Es sind Erzeugergemeinschaften, Verarbeiter und Handelsfirmen im Kreis der Förderer. Somit sind Akteure über die gesamte Wertschöpfungskette vertreten.

Aus Verantwortung für diese Kulturpflanze bündeln die Branchenteilnehmer ihre Kräfte, um einer gemeinnützigen Initiative zielgerichtete Züchtungsarbeit zu ermöglichen.

Weitere Informationen unter: www.getreidezuechtung.ch/projekte/sonnenblumen

 

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