Was macht fairen Handel aus?

Der kräftig aromatische lösliche Arabica Bohnenkaffee weckt müde Geister am Morgen, die Espresso-Sticks sorgen für genussvolle Kaffeemomente auch unterwegs, der Café au lait Bohnenkaffee bringt Ihnen französisches Lebensgefühl nach Hause und der entkoffeinierte Arabica Bohnenkaffee bietet als köstliche Alternative ganz ohne Koffein vollen Bohnenkaffeegeschmack. Jeden genüsslichen Schluck der Naturata Kaffeespezialitäten können Sie mit gutem Gewissen zu sich nehmen, denn alle Naturata Bohnenkaffees sind mit einem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet und was das bedeutet verraten wir Ihnen hier.

TransFair e.V.

Bereits 2.000 Produkte sind in Deutschland mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet und es werden jährlich mehr. Die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten steigt. Die Umsätze haben sich in den letzten Jahren sogar verdreifacht. Auch die Zahl der Produzentengruppen steigt. Rund 1.000 Kleinbauernorganisationen und Plantagen arbeiten weltweit mit den Fairtrade-Standards. Das sind weit über eine Millionen Kleinbauern, Arbeiterinnen und Arbeiter in über 65 Ländern, die vom Fairen Handel profitieren.

1992 startete der gemeinnützige Verein TransFair seine Arbeit mit dem Ziel, benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern und durch den Fairen Handel ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. TransFair handelt dabei nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte auf der Grundlage von Lizenzverträgen.

Die verheerende Situation am Kaffeemarkt

Für viele Länder des Südens ist die Kaffeeproduktion ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die meisten Bauernfamilien, die von der Kaffeeproduktion leben, sind in Entwicklungsländern zu Hause. Niedrige Preise auf dem Weltmarkt führen häufig zu schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen und nicht selten müssen Kinder unter harten Bedingungen mitarbeiten. Und die Bauern werden von negativen Folgen nicht verschont: Verschuldung über Arbeitslosigkeit bis zu Verelendung sind oft auf zu niedrige Kaffeepreise zurückzuführen. Alternativen zur angestammten Produktion gibt es häufig nur wenige.

Aufgrund der starken Abhängigkeit von den Preisschwankungen auf dem Weltmarkt und der fehlenden notwendigen Marktinformationen befinden sich viele Bauern in einem Preiskampf. Den Druck des Welthandels bekommen sie regelmäßig zu spüren. Viele Bauernfamilien und Plantagenangestellte finden oft keinen anderen Ausweg als den Einstieg in Drogenanbau, Prostitution, ausbeuterische Kinderarbeit, Flucht in die Elendsviertel der Großstädte oder Emigration. Fairtrade bietet über einer Million Menschen einen Ausweg aus dieser Abwärtsspirale.

Kaffeebauernfamilien erhalten auf dem konventionellen Markt oft weniger als die jeweilige Börsennotierung für Rohkaffee, da sie den Kaffee meist an Zwischenhändler zu miserablen Preisen verkaufen müssen. Im Jahr 2001 traf es die Bauern besonders hart. Grund für die Krise war vor allem eine Überproduktion von Kaffee. Dies führte dazu, dass die Kaffeepreise in den Keller sanken und viele Existenzen von Landwirten bedroht waren. Bis 2009 haben sich die Kaffeepreise wieder stabilisiert. Trotzdem sind die Bauern und Bäuerinnen weiter mit schwankenden Preisen konfrontiert, die abhängig sind von Nachfrage oder Umwelteinflüssen.

 

 

Fairtrade-Standards für Kaffee

Festgelegte Standards ermöglichen faire Bedingungen für die Bauern und ihre Familien. Um nur einige wichtige Kriterien zu nennen:

–          Nur Kleinbauern, die sich zu Kooperativen oder Organisationen zusammengeschlossen haben, können ihren Kaffee zu Fairtrade-Bedingungen verkaufen.

–          Die Organisationen müssen politisch unabhängig sein und eine demokratische Struktur aufweisen, in der jeder Bauer und jede Bäuerin das gleiche Stimmrecht hat. Produzentenkooperativen erhalten einen festen Mindestpreis.

–          Wenn der Weltmarktpreis über dem Fairtrade-Preis liegt, bekommen die Bauern den höheren Preis ausbezahlt. Für biologisch angebauten Fairtrade-Kaffee erhalten die Bauern einen höheren Mindestpreis.

–          Die Bauern erhalten außerdem eine Fairtrade-Prämie, die an die Kooperative ausgezahlt wird. Mindestens 5 Cent pro lb Kaffee müssen dabei für Projekte zur Steigerung von Produktivität und Qualität verwendet werden. (1 lb entspricht etwa einen halben Kilo)

–          Die restlichen Einnahmen durch die Prämie müssen für soziale oder ökonomische Investitionen, die der Gemeinschaft zu Gute kommen, verwendet werden.

–          Umweltstandards begrenzen den Einsatz von Agro-Chemikalien und unterstützen die Bauern bei einer nachhaltigen Produktion.

–          Die Produzenten erhalten auf Wunsch eine Vorfinanzierung der Ernte von 60 Prozent des Vertragspreises.

–          Verbot von Zwangsarbeit und ausbeuterischer Kinderarbeit

Des Weiteren erhalten die Produzenten häufig die Möglichkeit an Schulungen teilzunehmen, in denen Sie beruflich weitergebildet werden und lernen, wie sie die Qualität des Kaffees zusätzlich steigern und auch selbstständiger planen können. Auch die komplette Umstellung auf biologischen Anbau wird unterstützt und gefördert.

 

Fünf Kooperativen für NATURATA Kaffee

Fünf Kaffee-Kooperativen aus fünf verschiedenen Ländern der Welt sind in den Naturata Kaffees vertreten. Die erlesenen Arabica-Bohnen für den Bohnenkaffee stammen von einzelnen Bauernkooperativen in Papua Neuguinea, Peru, Honduras und Äthiopien und werden von Hand geerntet. Der Kaffee zeichnet sich durch ein ausgewogenes und vielschichtiges Aroma aus. Der Naturata Espresso setzt sich aus erlesenen Arabica- und Robusta-Bohnen zusammen. Auch hier kommt ein Teil der Bohnen von einzelnen Bauernkooperativen in Papua Neuguinea, Peru und Honduras. Von einer weiteren Kooperative in Uganda werden Bohnen für die einzigartige Komposition bezogen. Erst durch die Mischung aus den verschiedenen Herkunftsregionen erhält der Espresso sein typisch kräftiges Aroma.

Verwendung der Fairtrade-Prämien

Neben einem Mindestlohn erhalten die Bauern eine Fairtrade-Prämie. Die Kooperativen setzen diese in unterschiedlichste Projekte ein. Die Bauernkooperative HOAC in Papua Neuguinea finanzierte in Tische und Bücher für 20 Schulen, die Ausstattung von vier Gesundheits- und Rettungszentren konnte erweitert werden und eine tragbare Sägemühle konnte zur Verbesserung der Kaffeeverarbeitung gekauft werden. Dadurch können die Bauern und Bäuerinnen auch die Qualität und den Wert ihres Kaffees steigern.

In Honduras setzte die Kaffee-Kooperative COMSA die zusätzlichen Einnahmen aus der Fairtrade-Prämie zur Verbesserung der Aufbereitungsanlage durch den Kauf mehrerer Trockenöfen ein. Rund 10 Prozent der Prämiengelder flossen bislang in Bildungsmaßnahmen für die Kooperativenmitglieder und deren Familien. Unterstützt wurden ebenso die örtliche Gruppe des Roten Kreuzes mit Geld für Medikamente und neue Reifen für die Fahrzeuge der Organisation. Auch die Reservestromversorgung eines benachbarten gynäkologischen Zentrums wurde finanziert.

Mit der Fairtrade-Prämie konnten in Äthiopien bereits verschiedene Gemeinschaftsprojekte finanziert werden. So wurden beispielsweise neue Schulen gebaut und Stipendien für die Kinder der Produzenten der Kaffee-Kooperative SCFCU finanziert. Straßen und Lagerhäuser wurden errichtet sowie der Zugang zu Elektrizität ermöglicht.

Mit jedem Kauf eines Fairtrade ausgezeichneten Produkts können Sie etwas für fairen Handel tun. So erhalten Sie nicht nur ein Produkt von hoher Qualität und einzigartigem Geschmack, sondern Sie unterstützen gleichzeitig die Bauern, die die Kaffeebohnen für Ihren Kaffee von Hand gepflückt haben. Mindestlohn und Prämie sind nur zwei von vielen Kriterien, die für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen verantwortlich sind.

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