Die Entstehung des fairen Preises

Wie in jedem Jahr fand auch 2011 wieder eine offene Gesprächsrunde mit allen beteiligten Partnern statt, die an der Produktion der  Naturata Dinkel-Teigwaren beteiligt sind. Schon als fest eingeplante Begegnungsstätte wurde auch in diesem Jahr über faires Wirtschaften am 3. November 2011 auf dem Demeterhof von einem der Dinkel-Landwirte in Giengen/ Brenz diskutiert.

So trafen sich erneut zahlreiche Demeter Landwirte, die den Dinkel auf der Schwäbischen Alb für Naturata anbauen, die Verarbeiter zur Vermahlung des Dinkels und der Nudel-Herstellung, Klaus Wais als Verantwortlicher vom Verbund der Demeter-Erzeuger (VDE) in dem alle Dinkel-Landwirte organisiert sind sowie seitens Naturata Herr Dr.Kampf, Frau Pupli, Herr Rösch und Frau Maxion. Um die Wertschöpfungskette komplett zu machen war auch der Handel vertreten. Mit zwei Vertretern der Naturata- Läden in Luxemburg sowie zwei Vertreter des Naturkost-Großhandels.

Durch diese jährlichen Treffen begegnen sich Bauern, Verarbeiter und Vertreiber auf Augenhöhe und sprechen in dieser großen Runde offen, ehrlich und detailliert über die aktuellen Marktgegebenheiten für Demeter Dinkel-Teigwaren. Was beschäftigt die Landwirte? Wie war die Ernte? Wo liegt die Aufgabe des Handels? Was ist dem Endverbraucher bei den Teigwaren wichtig? All diese Fragen wurden heiß diskutiert, ein Verständnis für die Probleme des Anderen geschaffen und die langjährige Zusammenarbeit zwischen Naturata und den 25 Landwirten aus Baden-Württemberg weiter vertieft.

Frühzeitige Mengenabsprachen, faire Preise und verlässliche Abnahmezusagen garantieren den Landwirten eine wirtschaftliche Basis für ihren Betrieb. Naturata steht seit einigen Jahren zu 100% zu der demeter-Erzeugergemeinschaft und verwendet ausschließlich Dinkel von diesen Erzeugern für die Naturata Dinkel-Teigwaren. Ein Wechsel zu anderen Erzeugern bei eventuell attraktiveren Preisen ist für Naturata keine Option.

Aber wie ist es möglich Preise zu zahlen mit denen jeder auskömmlich leben kann, ohne sich aufgrund zu hoher Endpreise für den Endverbraucher vom Markt zu preisen? Klar ist, wenn der Preis zu hoch ist und sich nicht am Markt abbilden lässt, nützt dies am Ende niemanden, denn schließlich sitzen alle im gleichen Boot.

Eine tiefere Transparenz soll geschaffen werden. So muss der Naturkost-Ladner weiterhin kontinuierlich und umfassend über die Besonderheiten und Hintergründe der Naturata Teigwaren informiert werden, damit er dies an seine Kunden weitergeben kann. Der Großhandel und auch Naturata sind hier weiterhin gefragt, dem Ladner die notwendigen Informationen bieten zu können. Um dies auch in Richtung Endverbraucher zu verstärken, findet man auf der Nudel-Verpackung ein Foto von einem Vertreter der Erzeugergemeinschaft und auf der Webseite sind die Namen aller Dinkel-Landwirte aufgeführt, was durch Fotos und Hofporträts ergänzt wird. Schließlich hat am Ende der Kunde die Macht zu entscheiden, ob er auf günstige Preise oder aber auf Nachhaltigkeit, Umwelt und Soziales Wert legt.

 

Anbaugebiet und traditionelle Dinkel-Sorten

Ein großer Diskussionspunkt waren auch die Besonderheiten der Schwäbischen Alb für den Anbau von Dinkel und der wesentlich höhere Aufwand und niedrigeren Ertrag bei der Verwendung von traditionellen Dinkel-Sorten. Auch wenn neuere Dinkel-Saatzüchtungen ertragsreicher wären, wurde seitens Naturata die Anforderungen des Endverbrauchers für traditionelles Saatgut unterstrichen. Denn zahlreiche Endverbraucher melden sich regelmäßig bei Naturata, um zu erfahren, welche Sorten Dinkel für die Naturata Teigwaren verwendet werden. Dass Ur-Dinkelsorten wie Oberkulmer Rotkorn, Schwabenkorn und Franckenkorn verwendet werden, trifft beim Endverbraucher auf offene Ohren.

Das Ziel ist es auch weiterhin bei den traditionellen Sorten für die Naturata Teigwaren zu bleiben. Auch wenn diese zwar nicht den hohen Ertrag erbringen, den neuen Sorten liefern würden, so stehen diese Sorten  für erstklassige Qualität und Kocheigenschaften und passen optimal zu den Anbaugegebenheiten in Süddeutschland. Der Dialog zwischen Naturata und den Erzeugern zu dieser Thematik wird auch weiterhin fortgeführt.

Fazit

Durch die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Marktteilnehmer war es nicht einfach, einen gemeinsamen Konsens zu finden. Dennoch war auch allen deutlich geworden, der Austausch über diese Themen mit allen Beteiligten ist wichtig um das Verständnis für den anderen zu finden.

Also eine rundum gelungene Veranstaltung. Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Austausch zwischen Erzeugern, Handel und Naturata.

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