Warum steht auf manchen Essigen von NATURATA der Hinweis „Enthält Sulfite“?

Sulfite gelten als allergieauslösende Zutaten und sind deshalb deklarationspflichtig. Die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) regelt in der Europäischen Union (EU) die Kennzeichnung von Lebensmitteln. Diese schreibt vor, dass im Rahmen der Allergenkennzeichnung ab einer Konzentration von 10 mg/l Sulfit (Schwefeldioxid (SO2)), auf dem Etikett folgender Vermerk stehen muss: „Enthält Sulfite“ oder „Enthält Schwefeldioxid“ – auch wenn dem Essig keine Sulfite zugesetzt wurden. Die Kennzeichnungspflicht geht darauf zurück, dass Menschen mit einer Überempfindlichkeit gegen Sulfite selbst bei Konsum kleiner Mengen Unverträglichkeitsreaktionen zeigen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Nesselsucht usw.

NATURATA Essige =  Natur pur!

In unseren Flaschen finden sie Natur pur. Aus Überzeugung achten wir bei der Essig-Herstellung nicht nur auf Rohstoffe  allerhöchster Güte, sondern setzen auch keinerlei Zusatzstoffe ein – weder Schwefel noch künstliche Aromen oder Farbstoffe. Um  die enthaltenen Inhaltsstoffe zu schonen und zu erhalten, verzichten wir auch auf eine Pasteurisierung. Dennoch können unsere Essige Sulfite enthalten. Dabei handelt es sich nicht um extern zugesetzte Sulfite, sondern um natürlich Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen, die sich während und nach der Essigsäuregärung im Essig befinden.

Unsere demeter-Essige werden auf traditionelle Weise von einem kleinen biodynamisch wirtschaftenden Familienbetrieb in Italien hergestellt: Die Balsamico-Essige werden über dem offenen Feuer durch Einkochen eingedickt und anschließend zur Reifung in Holzfässern gelagert, die Weinessige gären ohne Hefezugabe bei Raumtemperatur. Diese sehr traditionelle Herstellungsweise garantiert einen naturbelassenen Essig, ist aber auch der Grund dafür, dass die Sulfit-Konzentration größeren natürlichen Schwankungen unterliegt. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen die Kennzeichnung „Enthält Sulfite“ aufzudrucken.

Unsere Bio-Essige in den 500 ml Flaschen beziehen wir hingegen von einem etwas größeren Betrieb. Dieser verfügt aufgrund seiner technisch ausgereifteren, modernen Produktionsanlagen und größeren Produktionsmengen auch über umfangreichere Steuerungs- und Überwachungsmöglichkeiten und kann deshalb sicherstellen, dass die Sulfit-Konzentration konstant unter 10 mg/l liegt. Aus diesem Grund verzichten wir bei diesen Essigen auf eine Allergenkennzeichnung.

Wie schädlich ist Sulfit?

Wie sieht es bei Personen aus, die nicht empfindlich auf Sulfit reagieren? Ab welcher Menge ist Sulfit schädlich? Laut dem Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) kann man die Schwellendosis für die Sulfitaufnahme, ab der akute Gesundheitsbeschwerden auftreten, nicht genau nennen. So vertrugen die Probanden in einer Studie problemlos eine orale Aufnahme von 400 mg Schwefeldioxidäquivalent ohne unerwünschte Wirkungen, während bei einer anderen Untersuchung bereits regelmäßige orale Sulfitdosen, äquivalent zu weniger als 250 mg Schwefeldioxid/Person, Brechreiz auslösten.

Der ADI (Acceptable Daily Intake)-Wert liegt bei 0,7 mg/kg Körpergewicht und Tag. Ein 70 kg schwerer Mensch kann also lebenslang jeden Tag 49 mg Schwefeldioxid zu sich nehmen, ohne gesundheitliche Schäden zu befürchten.

Hätten sie das gedacht? Auch unser Körper selbst bildet jeden Tag beim Abbau von Eiweiß aus der Nahrung mehr als 2000 mg SO2 (endogen). Dieses wird dann mit Hilfe von Enzymen, den so genannten Sulfitoxidasen, zu nicht reaktionsfähigem Sulfat oxidiert. Im Vergleich zum endogen gebildeten SO2 ist die über Essig zugeführte Menge sehr gering.

 

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