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Rohkost oder auch Raw Food ist keine wirkliche Neuerscheinung, wird aber auch in Deutschland immer beliebter. Auch Naturata hat viele rohkostgeeignete Lebensmittel im Programm, nicht jedoch einen Rohkakao. Warum eigentlich?

Dabei ist zunächst zu beachten, dass es verschiedene Definitionen für den Begriff „Rohkost“ gibt. Für rohkostgeeignete Produkte der Marke Naturata gilt, dass sie während des gesamten Herstellungsprozesses nicht über 42 Grad Celsius erhitzt wurden. Denn ab dieser Temperatur denaturieren Eiweiße in Lebensmitteln und verändern ihre ursprüngliche Struktur. Durch eine schonende Verarbeitung und eine Maximal-Temperatur von 42 Grad Celsius bleiben Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe erhalten.

Sie fragen sich, warum wir dennoch bislang keinen Rohkakao im Sortiment führen? Lassen Sie uns dazu betrachten, wie Kakao hergestellt wird:

Wie wird Kakao hergestellt?

Die Kakaobohnen werden von Hand geerntet und einige Tage lang fermentiert. Während der Ernte sind die Kakaobohnen weich und weiß. Sie befinden sich in den Kakaofrüchten des tropischen Kakaobaumes (Theobroma cacao). Diese sind im Inneren mit einem süßen Fruchtfleisch ummantelt und enthalten je 30 bis 50 Kakaobohnen.
Nach der Fermentation der Kakaobohnen, bei der sich das Fruchtmus löst und abfließt, werden die Kakaobohnen in der Sonne getrocknet, gereinigt und geröstet.
Die gerösteten Bohnen werden zerkleinert und grob vermahlen. Dabei schmilzt die Kakaobutter und der sogenannte Kakaobruch wird zur flüssigen Kakaomasse. Beim anschließenden Pressen wird der Kakaomasse ein Teil der Kakaobutter entzogen. Zurück bleibt der Presskuchen, der zu Kakaopulver vermahlen wird. Je nach Restanteilen an Kakaobutter wird der Kakao als schwach oder stark entölt bezeichnet.

Und Rohkakao?

Bei Rohkakao wird auf die Röstung verzichtet. Das Kakaopulver entsteht also durch Kaltpressung ungerösteter Bohnen. Durch dieses Verfahren bleiben Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe erhalten.

Bei Kakao handelt es sich jedoch um ein Naturprodukt, das in den Anbauländern von Hand geerntet und im Freien getrocknet wird. Unter üblichen Anbau- und Erntebedingungen ist es deshalb nicht zu vermeiden, dass Mikroorganismen mit den Kakaobohnen in Berührung kommen. Bei niedrigen Temperaturen kann die mikrobielle Keimbelastung nicht ausreichend dezimiert werden. Um die Mikroorganismen zuverlässig abzutöten, rösten wir deshalb die Kakaobohnen. Wichtig ist die Röstung auch für das Aroma. Sie sorgt für den bekannten, kräftigen Kakaogeschmack.