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Hohl, lang, geriffelt: NATURATA hat eine große Auswahl an Nudeln im Sortiment – in verschiedensten Formen, in Vollkorn- und Auszugsmehlvariante und aus verschiedenen Rohstoffen (Dinkel, Hartweizen und Reis).

Ab sofort sorgen wir beim Pastakochen für noch mehr Abwechslung, denn es gibt gleich zwei weitere Neuprodukte: Dinkel Tagliatelle und Pappardelle in Demeter-Qualität.

Hergestellt werden die neuen Teigwaren in einem kleinen handwerklich arbeitenden Familienbetrieb in Baden-Württemberg. Dort werden sie mit viel Handarbeit gefertigt und zum Trocknen aufgehängt, wodurch sie ihren charakteristischen Bogen erhalten.

Beide Bandnudel-Varianten passen zu einer Vielzahl von Saucen. Am besten schmecken sie mit Lachs und Spinat oder mit Gemüse.

Den Dinkel beziehen wir zu 100 Prozent von der Demeter-Erzeugergemeinschaft von der Schwäbischen Alb, mit der wir seit mehreren Jahrzehnten zusammenarbeiten. Die Landwirte kennen wir persönlich.  Jedes Jahr treffen wir uns mit ihnen, um verlässliche Mengenzusagen und Abnahmeabsprachen zu vereinbaren. Unser Ziel ist es,  die Grundsätze des fairen Handels in die Region zu übertragen und ein für die Partner sicheres Auskommen zu garantieren.

Sie wollen unsere Teigwaren kennenlernen? Hier geht es zur Übersicht!

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Glutenfrei genießen! Die komplette Instant-Linie des Getreide- und Dinkelkaffees von NATURATA, inklusive der Mischprodukte wie zum Beispiel  das Getreide-Bohnenkaffee Duo, und auch der neue Lupinenkaffee sind mit dem Glutenfrei-Symbol gekennzeichnet, der durchgestrichenen Ähre der Deutschen Zöliakiegesellschaft. Oft werden wir von unseren Kunden gefragt, wie es sein kann, dass diese leckeren Kaffee-Alternativen glutenfrei sind, obwohl sie doch Getreide enthalten. Sind auch sicher keine Spuren des Allergens enthalten? Sind die Heißgetränke auch für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit geeignet?

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht logisch erscheint, können wir Ihnen garantieren, dass unsere Getreide- und Dinkelkaffees, mit Ausnahme des Getreidekaffees zum Filtern, glutenfrei sind. Der Grund dafür liegt im speziellen Herstellungsverfahren: Wie beim Filterkaffee werden die Ausgangsstoffe bei den Instant-Pulvern zuerst geröstet und grob zermahlen. Dann erfolgen jedoch noch weitere Verarbeitungsschritte: Die gerösteten und zerkleinerten Zutaten werden aufgebrüht, wodurch ein starker Kaffee-Extrakt entsteht. Das Getreide-Pulver und die darin enthaltenen Prolamine und Gluteline, die zusammen das Gluten bilden, sind nicht wasserlöslich und werden dabei einfach vom Kaffee-Extrakt abgetrennt. Zum Schluss wird der gefilterte und glutenfreie Kaffee-Extrakt durch Sprühtrocknung in eine feine Pulverform gebracht und in Dosen oder Nachfüllbeutel abgepackt.

Durch diesen Unterschied in der Herstellung enthalten die Instant-Pulver kein Gluten. Da können Sie sicher sein! Denn anhand von regelmäßigen Analysen können wir garantieren, dass der Glutengehalt stets unter dem Grenzwert liegt.

Sie wollen unsere glutenfreien Kaffee-Alternativen kennenlernen? Hier finden Sie die ganze Vielfalt an NATURATA Heißgetränken

 

 

 

 


 

Im Verkaufsregal gibt es eine immer größere Auswahl an glutenfreien Lebensmitteln, da viele Menschen über Unverträglichkeitsreaktionen klagen. Auch bei uns taucht immer wieder die Frage auf, ob unsere Dinkel-Teigwaren „reinen Dinkel“ enthalten und auch von Menschen vertragen werden, die eine Weizenunverträglichkeit haben. Deshalb widmen wir uns heute ganz dem Dinkel. Lernen Sie mehr über die alte Kulturpflanze und den Zusammenhang zur Weizenunverträglichkeit!

 

Züchtung von Kulturpflanzen

Die Pflanzenzüchtung hat eine lange Tradition. Schon vor etwa 12.000 Jahren begannen die Menschen Urformen des Weizens auszusäen. Dabei wählten sie besonders ertragreiche und widerstandsfähige Pflanzen aus, die sie im nächsten Jahr erneut anbauten. Diese „Auslesezüchtung“ führte zu höheren Erträgen, einer besseren Qualität und gesünderen Pflanzen. Eine wissenschaftlich fundierte systematische Pflanzenzüchtung setzte später mit dem Zeitalter der Industrialisierung ein.
Ziel der Züchtung ist die genetische Veränderung von Pflanzenpopulationen zur Verbesserung biologischer und ökonomischer Eigenschaften. Dies geschieht durch Pflanzenauslese, Saatgutbehandlung oder Kreuzung mit nachfolgender Auslese von Tochterpflanzen für den nächsten Züchtungszyklus oder der anschließenden Vermehrung als Saatgut einer neuen Pflanzensorte (Saatzucht).
Zwischen der biodynamischen und der konventionellen Pflanzenzüchtung gibt es sehr große Unterschiede. Der biodynamischen Pflanzenzüchtung geht es um die Weiterentwicklung der Kulturpflanzenvielfalt mit dem Ziel, dass die gezüchteten Sorten den körperlichen und ethischen Ansprüchen und Bedürfnissen der Menschen langfristig dienlich sind. Die grundlegenden Methoden sind durch Demeter-Richtlinien festgelegt. Darin finden sich bewusst gewählte Restriktionen. Sie interessieren sich für die biologische Züchtung und wollen noch mehr dazu erfahren? Unter http://getreidezuechtung.ch/zuechtung/zielsetzung-und-leitbilder finden Sie viele Informationen dazu.

 

Dinkel, das „Urgetreide“?

Viele Menschen vertragen Dinkel besser als Weizen. Oft wird aufgrund der problematischen Verträglichkeit ein Abgrenzungskriterium gesucht und auf den Begriff „Urgetreide“ zurückgegriffen, da sich dieser gut vermarkten lässt. Neuere Forschungen zeigen allerdings, dass der europäische Dinkel jünger ist als unser Brotweizen. Mit sehr großer Sicherheit kann man auch sagen, dass Dinkel aus einer Kreuzung zwischen Triticum compactum (Zwergweizen oder Binkel=freidreschender Brotweizen) und Emmer stammt. Deshalb können allein durch die Entstehungsgeschichte im Dinkel immer auch Weizenbestandteile enthalten sein. Außerdem wurden beide Getreidearten im Laufe der Evolution auch oft nebeneinander angebaut, so dass es zu natürlichen Kreuzungen auf dem Feld kam beziehungsweise immer noch kommt.

 

Zöliakie, Weizenallergie oder Weizensensitivität?

Es ist wichtig zwischen Zöliakie, Weizenallergie und der sogenannten Glutenunverträglichkeit beziehungsweise Weizensensitivität (non coeliac gluten sensitivity, abgekürzt NCGS) zu unterscheiden, da sich die Ernährungsempfehlungen unterscheiden:

  • Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung. Die lebenslange chronisch-entzündliche Darmerkrankung manifestiert sich bei Personen mit genetisch-determiniertem Risiko und ist die Folge einer fehlgerichteten Immunantwort auf Gluten und verwandte Proteine. Menschen mit der Diagnose Zöliakie müssen sich strikt an eine glutenfreie Diät halten.
  • Weizenallergie ist eine immunologische Reaktion gegen Weizenproteine. Es handelt sich dabei quasi um einen Fehler des Immunsystems. Anstatt gegen Krankheiten zu kämpfen, bildet das Immunsystem Abwehrstoffe gegen den vermeintlichen Feind, die eigentlich harmlosen Eiweißbestandteile des Weizens. Bereits kleinste Mengen genügen, um Entzündungen auszulösen, die sich in Form verschiedener Symptome der Haut und anderer Organe bemerkbar machen. Die Weizenallergie entwickelt sich meist im Säuglingsalter und verliert sich dann im Laufe der Zeit.
  • Die Weizensensitivität beziehungsweise Weizenunverträglichkeit ist weder eine allergische noch eine autoimmune Erkrankung. Dennoch verursacht der Verzehr weizenhaltiger Speisen zöliakieähnliche Symptome. Zur Abgrenzung von Zöliakie und Weizenallergie wird sie in Fachkreisen meist als „Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität“ beziehungsweise „celiac gluten sensitivity“ bezeichnet. Derzeit erfolgt die Diagnose nach dem Ausschlußprinzip: Konnten sowohl Zöliakie als auch Weizenallergie ausgeschlossen werden und die Beschwerden bessern sich nach zwei Wochen glutenfreier Ernährung deutlich oder verschwinden sogar, ist eine Weizensensitivität wahrscheinlich. Anders als bei Zöliakie ist eine strikte Diät nicht nötig, wobei die individuelle Verträglichkeitsschwelle sich stark unterscheidet.

 

Lösen Insektenabwehrstoffe die Weizensensitivität aus?

Weder Auslöser noch Entstehungsmechanismus der Weizenunverträglichkeit sind bisher definitiv geklärt, aber die Forschung hat das Thema in den letzten Jahren verstärkt aufgegriffen.
Dabei wurde auch eine mögliche Ursache entdeckt: Das Forschungsteam um Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan von der Gutenberg Universität Mainz verglich die Reaktionen des Immunsystems auf moderne Hochleistungsgetreide und auf alte und exotische Getreidesorten. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass nicht das Gluten, sondern die sogenannten Amylase-Trypsin-Inhibitoren (kurz ATI genannt), eine Gruppe von Eiweißen, für die Symptome verantwortlich sind. Aufgrund dieser neuesten Befunde sprechen wir hier auch bewusst nicht von einer Gluten-Sensitivität. ATI sind natürliche Pflanzeninhaltsstoffe zur Abwehr von Insekten. Es wird vermutet, dass sie bei betroffenen Personen eine Immunreaktion auslösen und der Körper darauf mit Entzündungen reagiert. Vor allem moderne „Hochleistungsgetreide“-Sorten haben durch gezielte Kreuzung einen höheren ATI-Gehalt, da sie das resistenter gegen Schädlinge und ertragreicher macht.
Auch die biodynamischen Getreidezüchter haben dazu ein Untersuchungsprojekt gestartet. Ein ähnliches läuft an der Universität Hohenheim.
Dennoch können aufgrund der aktuellen Datenlage noch keine endgültigen Schlüsse gezogen werden. Fest steht jedoch, dass es nicht um Weizen oder Dinkel an sich geht. Die Unverträglichkeit ist vielmehr abhängig von der Sorte und der Art, wie gezüchtet wurde – in welcher Umgebung, mit welchen Methoden und mit welchem Pflanzenleitbild? Biodynamischer Dinkel wird so oft auch von vielen Menschen mit Weizenunverträglichkeit vertragen. Diese Erkenntnis konnten die biodynamischen Züchtungsbetriebe aus ihrer Erfahrung aus den Rückmeldungen von Kunden ziehen.

 

Biodynamischer Dinkel: Besonderheiten & Anbau

Dinkel (Triticum spelta), auch Spelz oder Spelzweizen genannt, bildet eine kriechende Jungpflanze mit stark behaarten jungen Blättern aus und bringt 3- bis 4-blütige Ähren mit meist zwei bis drei Körnern hervor. Der Spelzenanteil liegt bei 20 bis 30 Prozent. Die Spelzen schützen die Körner vor  Schaderregern und Ährenkrankheiten.
Im Anbau ist Dinkel verhältnismäßig anspruchslos. Er eignet sich besser als Weizen für ungünstigere Standorte. Sowohl trockene als auch feuchte Grenzlagen des Ackerbaus bis 1.000 m Höhe ermöglichen noch zufriedenstellende Erträge. Außerdem ist Dinkel aufgrund seiner hohen Toleranz gegenüber extremen Klimaverhältnissen sehr winterhart. Die Kulturpflanze bevorzugt alkalische, schwere Böden und meidet saure Sandböden und Moorstandorte.
In der Fruchtfolge steht Dinkel auf fruchtbaren Böden  in der Regel wegen der Lagergefahr weiter hinten als Weizen. Der optimale Saattermin liegt je nach Standort zwischen Anfang und Ende Oktober, wobei Dinkel sehr spätsaatverträglich ist. Im Frühjahr hingegen entwickelt sich der Dinkel wegen der langsamen Bodenerwärmung und späten Mineralisierung nur zögerlich.

 

Biodynamische Züchtung & Sorten

Biodynamische Dinkelsorten sind zum Beispiel:

  • Oberkulmer Rotkorn: Die langstrohige, alte Sorte ist vor allem in Süddeutschland und Schweiz sehr beliebt. Es handelt sich dabei um eine Selektion aus einer Schweizer Landsorte. Die Sorte hat einen sehr hohen Feuchtklebergehalt und eignet sich für raue und flachgründige Grenzlagen. Oberkulmer Rotkorn repräsentiert die traditionellen Dinkel-Sorten und wird häufig auch als „Hildegard-Dinkel“ vermarket. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass es zu Lebzeiten von Hildegard von Bingen nicht nur eine Dinkelsorte gab, sondern eine Vielfalt existierte, die wir heute gar nichtmehr kennen.
  • Ebners Rotkorn ist eine eher ertragsschwache Sorte mit hohem Rohprotein- und Feuchtklebegehalt. Sie ist lang im Wuchs und besitzt eine mittlere Lageranfälligkeit. Laut Angabe des Züchterhauses enthält Ebners Rotkorn keine „Weizengene“.
  • Titan ist eine langstrohige Sorte mit dichten, weißen, aufrechten Ähren und einem mittlerem Ertragsniveau. Sie wurde aus einem Pool alter Dinkelsorten gezüchtet, aus dem viele Eigenschaften eingeflossen sind. Eingekreuzt wurden zum Beispiel die alten Landsorten Willisau 17 sowie Altgold Rotkorn, von der die aufrechte, weizenähnliche Ährenform stammt. Auch Weizen wurde eingekreuzt, wobei der Weizenanteil rein rechnerisch minimal ist. In der Schweiz gab es eine Weile die Klassifizierung „reiner Dinkel“ und Dinkel mit einer Weizeneinkreuzung (ermittelt durch Elektrophorese). Demnach ist Titan ein „reiner Dinkel“.

 

Dinkel in den NATURATA-Teigwaren

In den NATURATA Dinkel-Teigwaren ist vor allem die Sorte „Oberkulmer Rotkorn“ enthalten, da diese auch auf kargem Boden wächst und sich so ideal für die Schwäbische Alb eignet. Ein großer Pluspunkt der Sorte ist, dass sie aufgrund ihrer Beliebtheit sehr viel angebaut wird und es einen großen Erfahrungsschatz dazu gibt. Aus zahlreichen Rückmeldungen können wir so den Schluss ziehen, dass Oberkulmer Rotkorn auch für Menschen mit Weizenunverträglichkeit geeignet ist.
Neben dem Oberkulmer Rotkorn werden jedoch auch weitere biodynamische Sorten angebaut, da beim Dinkel die Biodiversität sehr gering ist. Ganz ohne eine Züchtung und Weiterentwicklung der Sorten würden sich diese zu weit von den realen Bedingungen entfernen. Da uns die wertvolle Kulturpflanze sehr am Herzen liegt und wir wollen, dass sie auch in Zukunft angebaut wird, wollen wir dies vermeiden. Denn eine Anpassung an Klima und Bodenbeschaffenheit ist überlebensnotwendig.

Übrigens: In der „Schrot & Korn“ Ausgabe 12/2015 finden Sie einen ausführlichen Artikel zu der langjährigen Partnerschaft mit der Demeter-Erzeugergemeinschaft, von der wir seit über 20 Jahren den Dinkel beziehen.

 

Dinkelähren

Wie jedes Jahr fanden am 02.09.2015 Gespräche am Runden Tisch mit der demeter Erzeugergemeinschaft von der Schwäbischen Alb statt, von der wir seit über 20 Jahren den Dinkel für unsere Teigwaren beziehen, diesmal jedoch in kleinerer Runde als in den Vorjahren. Anwesend waren die Landwirte Manfred Kränzler vom Schönberghof, der nicht nur Dinkel anbaut sondern auch die Entspelzung vornimmt, Klaus Wais vom Verbund der demeter Erzeuger, der selbst auch Dinkel anbaut, sowie der Vorstand von NATURATA Dr. Markus Kampf und die NATURATA-Mitarbeiterinnen Petra Pupli, Liane Maxion und Stephanie Schulz. Ziel des Runden Tisches war es vor allem, über die aktuelle Ernte zu informieren (seitens der Landwirte) als auch über die Markentwicklungen im Nudelregal im Biomarkt sowie gemeinsam einen fairen Dinkel-Preis zu erarbeiten, der allen Beteiligten gerecht wird, dabei aber für den Endkunden attraktiv bleibt.

 

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Bereits vorab hatten wir die von uns benötigten Mengen an Dinkel der Erzeugergemeinschaft mitgeteilt. Doch es gab noch einige Punkte zu klären: Steht diese Menge auch zur Verfügung? Oder sind wieder wie im Vorjahr aufgrund von Rohstoffknappheit Lieferschwierigkeiten zu befürchten? Wie sieht die aktuelle Marktlage aus? Offen und ehrlich wurde diskutiert und die Entwicklung des Preises für demeter Dinkelwaren detailliert beleuchtet. Jeder der Anwesenden schilderte die aktuelle Marktsituation aus seiner Position.

Nachdem es bei der Ernte 2013/14 massive Ausfälle durch Hagelschaden gab, was leider auch zu Lieferschwierigkeiten und Preiserhöhungen bei unseren Dinkel-Teigwaren führte, fiel dieses Jahr die Ernte besser aus, so dass eine ausreichende Menge an bio-dynamischem Dinkel vorhanden ist. Problematisch betrachtet wurde jedoch der große Preisverfall am Markt bei Teigwaren in Bio- und demeter-Qualität und die aggressiven Preis-Strategien anderer Marktteilnehmer. Wie geht man mit dieser schwierigen Konkurrenzsituation um?

Keine leichte Angelegenheit, denn bei den Preisverhandlungen müssen wir uns sowohl am am Marktpreis des Dinkels auf dem Rohstoffmarkt orientieren, damit die Landwirte eine faire Entlohnung erhalten, als auch am sinkenden Endverbraucherpreis der daraus produzierten Teigwaren.

Gemeinsam handeln! Dieses Motto vertreten wir seit den frühen Gründungstagen. Deshalb ging es uns in den Verhandlungen nicht nur darum, die eigene Position zu vertreten, sondern auch um gegenseitiges Verständnis und ein Aufeinander zugehen. Denn nicht der maximale Profit ist ausschlaggebend für eine gut funktionierende Partnerschaft mit Lieferanten, sondern Verbindlichkeit und Verlässlichkeit. Leider werden im immer stärker zunehmenden Preis-Wettbewerb auch von manchen Bio-Anbietern Kriterien wie Transparenz und Fairness jedoch immer weniger beachtet.

Ist der Kunde bereit, einen höheren Preis zu zahlen für Produkte, die 100% regional und fair hergestellt werden? Da wir davon überzeugt sind, setzen wir auf die Kommunikation dieses Mehrwerts bei unseren Dinkel-Teigwaren. Deshalb finden Sie auf jeder Nudelpackung ein kurzes Portrait der demeter-Dinkel-Erzeugergemeinschaft. Auch auf unserer Webseite oder in unserem Blog können Sie mehr über unsere langjährige Partnerschaft mit der demeter Erzeugergemeinschaft erfahren.

 

 

 

Schon Hildegard von Bingen lobte den Dinkel: „Dinkel ist das beste Getreidekorn, es wirkt wärmend und fettend, ist hochwertig und gelinder als alle anderen Getreidekörner… Die Seele des Menschen macht er froh und voll Heiterkeit.“

Es gibt viele Gründe, die für die Verwendung von Dinkel sprechen. Er ist reich an Vitamin A, E, B1, B2 und Niacin und hat einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, Mineral- sowie Ballaststoffen. Dinkel ist winterhart, kaum krankheitsanfällig und hat eine natürliche Pilz- und Schädlingsresistenz. Robust und anspruchslos im Anbau wächst er auch auf mineralstoffarmen, steinigen Böden. Da er durch Düngung kaum im Ertrag gesteigert werden kann, ist er weniger mit Umweltgiften belastet.

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Für die Naturata Nudeln werden traditionelle Dinkelsorten, wie der Oberkulmer Rotkorn verwendet.  Bei den hellen Dinkelteigwaren verarbeiten wir Dinkelmehl Typ 812, bei den Vollkornnudeln Dinkel-Vollkornmehl.

Den Dinkel für die Naturata Dinkelteigwaren liefern rund 25 Landwirte aus dem Süddeutschen Raum. Naturata pflegt seit nun über 20 Jahren eine faire und verlässliche Partnerschaft mit der Demeter Erzeugergemeinschaft. Um den Landwirten eine wirtschaftlich abgesicherte Basis zu bieten, werden frühzeitige Mengen- und Preisabsprachen, faire Preise und verlässliche Abnahmezusagen garantiert. Im Gegenzug wird Naturata trotz der hohen Nachfragemenge und Rohstoffknappheit mit fairen Preisen unterstützt. Dabei ist der faire Handel und partnerschaftliche Umgang das tragende Kriterium. Fair Trade-Bedingungen sind leider oftmals keine Selbstverständlichkeit, was für die deutschen Landwirte ein großes Problem darstellt. Um lange Transportwege zu vermeiden, wird die Weiterverarbeitung unweit von den Höfen in einem handwerklichen Familienbetrieb mittels eines jahrelang optimierten Trocknungsverfahrens durchgeführt. Somit garantiert Naturata Dinkel-Teigwaren, deren Anbau, Verarbeitung und Vertrieb komplett regional in Baden-Württemberg stattfindet. Von dort stammt jedes Jahr aufs Neue der Dinkel der traditionellen Sorten.

Um unseren Kunden Produkte von höchster Qualität zu bieten, sind die Erzeuger verpflichtet Kriterien für zum Beispiel Pflanzenschutzmittel im Anbau und Weichmachern in der Verpackung einzuhalten. Unser Analysekonzept umfasst jährliche stichprobenartige Analysen der Produkte in großen Umfang. Somit können wir unseren Kunden Produkte ohne Hilfs- und Zusatzstoffe sowie Aromen bieten. Verbraucher, die sich genauer über das Produkt oder die Rohstoffherkunft und das jeweilig unterstütze Projekt informieren wollen, finden mehr Wissenswertes direkt auf der Verpackung und natürlich auf unserer Homepage.

Zudem sind unsere Hartweizen- und Dinkel-Nudeln klimaneutral. Die Menge an CO2, die durch die Herstellung und den Transport der Nudeln entsteht wird durch die Unterstützung eines Klimaschutzprojektes finanziell kompensiert. Jedes Produkt trägt eine Trackingnummer. Das jeweilige Klimaschutzprojekt können Sie durch Eingabe dieser Nummer auf www.de.myclimate.org einsehen.

Genießen Sie die erstklassigen Teigwaren von Naturata – unser Sortiment hält für jeden Geschmack etwas bereit!

 

Welche Nudel passt zu welchem Gericht?

Spaghetti, Maccaroni, Penne … die Auswahl an Pastasorten ist riesig. Aber worin unterscheiden sie sich und wozu schmecken sie am besten?

  • Kurze Nudeln wie die Naturata Spirelli-Nudeln oder die Dinkel-Hörnchen sind dank ihrer kompakten, stabilen Form eine optimale Grundlage für Nudelsalate. Dressings bleiben an ihnen besonders gut haften und sie behalten auch nach mehrmaligem Umrühren ihre Form.
  • Lange Nudeln passen vor allem zu sämigen Tomaten-, Gemüse- und Hackfleischsoßen. Aber auch ganz schlicht mit gutem Olivenöl, frischen Kräutern und Knoblauch serviert kommen sie groß raus. Der Klassiker schlechthin: Spaghetti mit Tomatensoße. Ihr Name leitet sich vom italienischen Wort „Spago“ (=Schnur) ab. Ein echtes Universaltalent sind auch die Naturata Bandnudeln, die sich ähnlich wie die schlanken Spaghetti allen Saucen optimal anpassen. Generell gilt: Breite Nudeln passen vor allem zu kräftigen, stückigen Soßen, schmale Nudeln hingegen zu leichteren.
  • Am liebsten al forno: Röhrennudeln wie Rigatoni, Maccaroni oder Penne eignen sich ideal für Aufläufe und Gratins. Die Röhrenform ist sehr stabil, so dass die Pasta von den anderen Zutaten nicht zerdrückt wird. Außerdem läuft die Soße in die Hohlräume der Nudeln, was den Auflauf besonders saftig macht. Die Naturata Penne harmonieren jedoch auch sehr gut mit leichten Tomaten- und Gemüsesaucen, da sie durch ihre geriffelte Oberfläche und die angeschrägte Röhrenform das Aroma von Saucen perfekt  aufnehmen.
  • Sie wollen eine saftige Lasagne zubereiten? Dann greifen Sie zu den flachen Lasagne-Blättern von Naturata!
  • Für große und kleine Suppenkasper: Die filigranen Fadennudeln passen ideal zu leichten Gemüsesuppen. An den Naturata Buchstabennudeln haben vor allem Kinder ihren Spaß.
  • Besondere Nudel-Specials: Nicht nur zu Ostern passen unsere witzig geformten Huhn & Hahn Kindernudeln aus hellem Hartweizen. Tierisch lecker!
    Von den führenden Weihnachtsmännern empfohlen: unsere saisonalen Weihnachtsnudeln Nikolini.

So wird Ihre Pasta perfekt al dente:

  • Zum Kochen der Nudeln reichlich Wasser erhitzen. Als Grundregel gilt: 1 Liter pro 100 g Nudeln.
  • Dann ordentlich Salz hinzufügen, Öl ist jedoch überflüssig.
  • Für die Kochzeit gibt es keine allgemeine Regel. Achten Sie stets auf die Angabe auf der Verpackung.
  • Probieren geht über Studieren: Wenn Sie sich nicht sicher sind, nehmen Sie eine Nudel heraus und machen Sie die Garprobe.
  • Schrecken Sie die Nudeln nach dem Kochen nicht ab! Dadurch wird die Stärke abgespült, wodurch weniger Sauce an der Nudel haften bleibt und die Pasta schneller erkaltet.

Zur Übersicht über unser Nudelsortiment

Lust auf Pasta bekommen? Leckere Rezeptideen finden Sie unter: http://www.naturata.de/rezepte

Was ist Palmöl und welche Vorteile bietet es?

Palmöl (auch Palmfett genannt) ist ein pflanzliches Fett, das aus den Früchten der Ölpalme gewonnen wird. Es ist das in der Lebensmittelherstellung am meisten verwendete pflanzliche Öl und findet sich in sehr vielen Produkten, da es durch seine natürlichen Eigenschaften viele Vorteile bietet:

  1. Palmöl macht Produkte wie zum Beispiel Aufstriche besonders streichfähig.
  2. Da es bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz aufweist, ist es für Produkte geeignet, für die sonst ein gehärtetes Fett eingesetzt werden müsste.
  3. Es ist sehr lange haltbar. Butter hingegen kann zum Beispiel schnell ranzig werden.
  4. Es ist absolut geschmacksneutral.
  5. Palmöl ist sehr hitzestabil und eignet sich deshalb ideal zum Backen, Braten und Frittieren.
  6. Außerdem gibt es immer mehr Kunden, die sich vegan ernähren und auf tierische Fette wie Butter verzichten.

 

Kann man nicht auch komplett auf Palmöl verzichten?

Bislang ist dies leider nicht immer möglich. Schließlich möchte niemand einen Brotaufstrich, der sich nicht streichen lässt. Manche Produkte wie zum Beispiel Zwieback könnten auch mit Butter hergestellt werden, doch zum einen wollen viele Kunden keine tierischen Fette und zum anderen ist das Produkt dann kürzer haltbar, da die Butter ranzig werden kann.

 

In welchen Produkten von NATURATA ist Palmöl enthalten?

Als Biopionier nehmen wir die Thematik sehr ernst und suchen immer nach geeigneten Alternativen. Jede Rezeptur wird kontinuierlich genau geprüft, um statt Palmöl andere Fette zu benutzen.

Bei unseren Gemüsebrühwürfeln haben wir daher im April 2015 die Rezeptur verändert und das Palmöl dabei erfolgreich durch Sheabutter ersetzt, die aus einem Bio-zertifizierten Projekt aus Burkina Faso stammt. Im Naturata Sortiment, das insgesamt ca. 300 Produkte umfasst, gibt es deshalb auch lediglich drei Artikel die Palmfett oder Palmöl als Zutat enthalten: „Erdnusskerne, geröstet & gesalzen“, „Dinkel-Zwieback, ungesüßt“ und „Weizen-Zwieback, ungesüßt“.

Bei dem eingesetzten Palmfett handelt es sich immer um ungehärtetes möglichst wenig behandeltes Fett.

 

Palmöl ist nicht gleich Palmöl – Der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl

Selbstverständlich stammt das Palmöl in unseren Produkten ausschließlich aus nachhaltigem zertifiziertem biologischem Anbau. Die Landwirte erhalten faire Löhne und werden auch beim Anbau unterstützt. Da immer nur auf Flächen angebaut wird, die zuvor bereits landwirtschaftlich genutzt wurden, wird kein Urwald oder Primärwald vernichtet. Auch der langfristige Erhalt der Bodenfruchtbarkeit ist ein zentraler Aspekt im ökologischen Anbau. Sowohl bei der Eindämmung von Krankheiten und Schädlingen werden nur natürliche Komponenten verwendet.

Seit 2007 hat die Organisation „Round Table of Sustainable Palm Oil“ (RSPO; http://www.rspo.org/), eine Initiative des WWF (auch Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl), Kriterien für den nachhaltigen Anbau und Produktion von Palmöl vereinbart sowie ein Programm zur Zertifizierung verabschiedet. In dieser Organisation sind zahlreiche Plantagenbesitzer, Verarbeiter, Handelsunternehmen und NGOs weltweit aktiv. Auch unsere Lieferanten für die oben genannten Produkte sind hier zertifiziert oder erhalten Palmöl von zertifizierten Anbaukooperativen. Dies wurde uns seitens Lieferanten im Detail bestätigt. Die RSPO hat Prinzipien und Kriterien (Principles and Criteria) aufgestellt, um eine nachhaltige Palmölproduktion zu fördern. Insgesamt müssen die Mitglieder acht Prinzipien mit jeweils 1-11 Kriterien erfüllen, wie zum Beispiel die rechtmäßige Nutzung von Anbauflächen. Weiterhin bestehen die RSPO-RED-Anforderungen für Palmölproduzenten, Verarbeiter und die Lieferkette. Die Anforderungen sollen die Einhaltung der Nachhaltigkeitsanforderungen aus der Richtlinie 2009/28/EG (Renewable Energies Directive – RED) gewährleisten. Ein Zertifizierungssystem soll darüber hinaus die Einhaltung der Prinzipien und Kriterien sicherstellen. Erzeuger werden dabei hin bei der RSPO-Zertifizierung geprüft, dass Palmöl entsprechend diesen Kriterien produziert wurde.

Alle Mitglieder des RSPO haben sich zu folgenden Prinzipien und Kriterien verpflichtet:

  • Keine Rodung von Primärwäldern und ökologisch wertvollen Waldflächen für Plantagen,
  • Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten auf der Plantage,
  • Schutz von Wasser, Boden und Luft (das bedeutet unter anderem: kein Abbrennen von Wald),
  • Einhaltung gesetzlicher Regelungen, darunter Landnutzungs- und Eigentumsrechte,
  • Keine Kinderarbeit, dafür Bildungsangebote für die auf der Plantage lebenden Kinder,
  • Einbindung und Förderung von Kleinbauern sowie
  • Kontrolle der Plantagen durch unabhängige, autorisierte Prüfer.

Am 05.09.2015 wird der internationale Tag des Kaffees gefeiert! Auch die Deutschen lieben Kaffee: Mehr als 30 Prozent trinken täglich eine Tasse des beliebten Getränks, fast 60 Prozent sogar mehrmals täglich. Bei dem Genussgut, das vor allem in tropischen Ländern wächst, achten wir bei NATURATA stets auf Aspekte wie Nachhaltigkeit und Fair Trade, damit Sie bedenkenlos genießen können.

 

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Fair Trade Bohnenkaffee

Die handverlesenen Arabica-Kaffeebohnen stammen von Kooperativen in Papua Neuguinea, Peru, Honduras und Äthiopien. Unsere Kooperationspartner unterstützen dabei vor Ort Kleinbauern und Landwirte, sichern faire Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung der Bauern.

Naturata Espresso – jetzt auch in der Dose!

Unsere praktischen Espresso-Sticks in der to go-Variante, haben große Beliebtheit gefunden. Auf mehrfachen Kundenwunsch können Sie den Espresso nun auch in der Dose kaufen. Die fein abgestimmte Mischung von Arabica- und Robusta-Bohnen schafft die ausgewogene Balance des Espressos. Wer nur halb so viel Koffein aber das volle Geschmackserlebnis will, sollte unbedingt das Getreide-Bohnenkaffee-Duo probieren.

Eine echte Alternative: Naturata Getreide- oder Dinkelkaffee

Unsere Getreide- und Dinkel-Kaffees überzeugen genau wie Bohnenkaffee durch ihren kräftigen und herben Geschmack. Das Getreide wird in biodynamischer Landwirtschaft angebaut. Durch den Zusatz von Zichorien, eng verwandt mit Radicchio, und durch den Röstvorgang erhält das Produkt eine angenehme Bitternote. Feigen aus einem biodynamischen Anbauprojekt in der Türkei und Eicheln schaffen eine angenehme Süße und runden das Aroma ab.

Für große und kleine Naschkatzen

In unserer Family- und Modern Line findet jeder sein Lieblingsgetränk! Der koffeinfreie schokoladige Chocolino Malzkaffee ist vor allem bei Kindern beliebt. Cappuccino und Café au lait sind die schnelle Alternative zum Instant-Kaffee.

Familie Vellenga vom Hof Michael in Norddeutschland liefert das Leindotter für das NATURATA Leindotteröl in Demeter-Qualität. Der Hof wird seit 1992 nach den strengen Kriterien des biologisch-dynamischen Landbaus bewirtschaftet. Die landwirtschaftlich genutzte Ackerfläche umfasst 80 ha, die in einer 6 gliedrigen Fruchtfolge mit 2 jährigem Kleegras, Dinkel, Lupinen/Leindotter, Kartoffeln und Sommerroggen bewirtschaftet werden. Kees Vellenga hat vor mehreren Jahren die ökologischen Vorzüge von Leindotter entdeckt. Dabei hat er die Erfahrung gemacht, dass sich Leindotter besonders gut als Untersaat zusammen mit einem Erbsen-Gersten-Gemenge als Mischkultur eignet. Nach der Ernte wird die Saat gelagert und je nach Bedarf frisch gepresst. Das Spezialitätensalatöl wird vor Ort in der eigenen Ölmühle gepresst. 2009 wurde das Leindotteröl durch seine ernährungsphysiologische Wertigkeit und geschmacklichen Vorzüge als Demeter Produkt des Jahres ausgezeichnet.

Während der Leindotter, auch Camelina genannt, zur botanischen Familie der Kreuzblütengewächse gehört, wird Lein zu den Leingewächsen gezählt. Leindotteröl ist sehr reich an Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) und Vitamin E und sollte daher wie auch das Leinöl nicht erhitzt werden. Die Pflanzen sind Jahrtausende alte Kulturpflanzen, die sehr resistent gegen Schädlinge und Krankheiten sind und den Boden mit den tiefen Wurzeln lockern. Das Leindotteröl zeichnet sich im Gegensatz zum Leinöl, das für seine Bitternote charakteristisch ist, durch einen blumigen, leicht erbsigen Geschmack aus und schmeckt daher auch Kindern gut. In Frankreich gilt das Öl aufgrund seiner ernährungsphysiologischen Wertigkeit und des charaktervollen Geschmacks als Gourmetöl. Ob zu Salat, gegrilltem Gemüse oder Kartoffeln, das Leindotteröl ist vielfältig einsetzbar.

Viele vermissen seit einiger Zeit unser Leindotteröl in Demeterqualität. Da die Leindotter-Ernte vom Hof Michael von einem Pestizid-Abdrift betroffen war, konnten die Samen nicht zur Vermarktung verwendet werden. Um Biobauern vor falschen Verdächtigungen, selbst Pestizide eingesetzt zu haben, zu schützen, hat der BNN 2001 einen Orientierungswert bei 0,01 Milligramm Pestizid je Kilogramm Lebensmittel festgelegt. Die EU-Kommission will die 0,01 mg/ kg zukünftig als offiziellen Bio-Grenzwert für Pestizide festlegen. Um das Risiko zu verringern, sind die Biobauern gezwungen regelmäßige Überprüfungen von Proben durchführen zu lassen, was neben Mehraufwand mit enormen Kosten verbunden ist.

Familie Vellenga wurde Ende letzten Jahres von der Kontrollstelle Kontrollverein Ökologischer Landbau e.V. über Rückstandsfunde des Pestizids Cyprodinil in der Leindotter-Saat informiert. Cyprodinil ist ein systemisches Breitband-Fungizid, das bei Weizen und Roggen gegen Halmbruch, im Obstbau gegen Apfelschorf und im Weinbau eingesetzt wird. Nach ausgiebiger Nachforschung konnte das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bestätigen, dass die Rückstände durch Abdrift benachbarter Felder verursacht wurden und nicht durch eigenverantwortlichen Einsatz des Pestizids. Die Ernte durfte nicht vermarktet werden und wurde von Hof Michael als Futtermittel eingesetzt. Die Ackerfläche darf jedoch weiterhin als demeter-Anbaufläche verwendet werden. Verlegung des Anbaus und Hecken sollen nun vor Abdrift schützen. Die neue Saat wurde im April ausgesät und wird im Herbst geerntet. Das Naturata Leindotteröl wird somit voraussichtlich wieder Ende des Jahres verfügbar sein.

Leider ist der Rohstoffpreis für den, derzeit stark nachgefragten, Dinkel nach wie vor sehr hoch. Dies hat verschiedene Gründe. Zwar waren die Ernten 2014 etwas besser als im vorherigen Jahr, doch ist die Qualität des beliebten Korns oft eher weniger erfreulich. So haben sich aufgrund von klimatischen Bedingungen wichtige Eigenschaften des Dinkels wie die Fallzahl oder auch Protein- und Klebergehalt erheblich verschlechtert. Diese Eigenschaften spielen bei der Teigwarenherstellung eine wichtige Rolle. Daher ist die Menge an qualitativ hochwertigem Dinkel leider nach wie vor sehr knapp. Dies führt wiederum zu erheblichen Preiserhöhungen, welche sich auch im Endprodukt bemerkbar machen.

Zudem kommt, dass der Bedarf an Dinkel seit Jahren sehr stark wächst, sodass der Ausbau der Anbaufläche des Getreides nicht in gleicher Weise mitwächst. Dies führt sogar dazu, dass aufgrund von Lieferengpässen Ware aus Dinkel teilweise gar nicht mehr erhältlich ist. Folglich treiben Getreidehändler, die noch Dinkel haben, die Preise in die Höhe.

Des Weiteren geht durch die steigende Biogaserzeugung Boden für die Nahrungsmittelerzeugung verloren. Aufgrund der knapper werdenden Anbaufläche steigen somit die Pachtpreise, was sich folglich auch beim Rohstoff bemerkbar macht.

Unsere Landwirte von der Schwäbischen Alb haben uns im Erntejahr 2013 mit Preisen unterhalb des Marktpreises unterstützt, damit wir unseren Endverbrauchern einen adäquaten Endpreis anbieten können. Das wissen wir von Naturata sehr zu schätzen (auch, dass wir gegen Ende des Erntejahres im Vergleich zu anderen Unternehmen überhaupt noch Rohstoff hatten, dank der Verlässlichkeit unserer Erzeugergemeinschaft) und möchten im jetzigen Erntejahr 2014 unsere Landwirte unterstützen, um trotz gefallenen Marktpreis einen guten Erntepreis an die Alb-Landwirte zu zahlen – sozusagen als Ausgleich für das Vorjahr. Das entspricht unserem Verständnis von Partnerschaft und wir hoffen, dass unsere Partner auf Kundenseite dies ebenfalls unterstützen.

Diese verschiedenen Begebenheiten führen leider dazu, dass auch wir die Preise für unsere Dinkel- Produkte anpassen müssen, um die hohen Rohstoffpreise zahlen zu können. Wir hoffen allerdings, dass sich die Lage in Zukunft etwas entspannt und wir zu unseren ursprünglichen Verkaufspreisen zurückkehren können.