Warum besteht das Naturata-Sortiment nicht zu 100% aus demeter Produkten?

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum manche Produkte im Sortiment von Naturata demeter sind, andere hingegen aus kontrolliert biologischem Anbau? Auf diese Frage möchten wir Ihnen heute gerne umfassende Antworten geben und über die Hintergründe unseres zweigleisigen Vorgehens aufklären.

So steht Naturata von Anfang an für bio-dynamische Lebensmittel und hat damit schon immer einen umfangreichen Anteil an demeter-Produkten im Sortiment, welcher stetig ausgebaut wird. Warum es uns heutzutage dennoch unmöglich ist, unser gesamtes Sortiment in Demeter-Qualität anzubieten, möchten wir Ihnen im Folgenden gerne erklären.

Um Ihnen bestmöglich Antwort auf diese Frage geben zu können, erläutern wir zunächst einige grundlegende Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Demeter und Bio nach EG-Öko-Verordnung. Demeter ist das internationale Markenzeichen für bio-dynamisches Wirtschaften und mit über 80 Jahren der älteste, ökologische Landbauverband. Heute wird in rund 50 Ländern weltweit nach Demeter-Richtlinien gewirtschaftet. Das staatliche Bio-Siegel steht indessen für Öko-Qualität nach EU-Bio-Verordnung und setzt eine Art Mindestmaß für biologische Lebensmittel fest.

Sowohl bei Demeter als auch bei Bio nach EG-Öko-Verordnung ist oberstes Gebot das Weglassen von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Demeter-Bauern setzen jedoch zusätzlich spezielle Präparate aus Heilpflanzen, Mineralien und Kuhmist ein, welche dem Boden zugefügt werden. Während es bei der EU-Öko-Verordnung mehr um die Erhaltung der Bodenqualität geht, hat Demeter das Ziel, die Bodenqualität zu steigern und dem Boden mehr zurückzugeben, als ihm entzogen wird.

Vorteile des biodynamischen Wirtschaftens sind unter anderem ein aktives Bodenleben, gesteigerte Fruchtbarkeit und Wurzelwachstum. So gilt biodynamisch inzwischen als die nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung: Unabhängige Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass die Humusschicht dabei kontinuierlich wächst. Dies ist besonders angesichts des Klimawandels von großer Bedeutung, da Humus große Mengen CO2 bindet.

Aber auch in anderen Dingen leisten Demeter-Bauern und –Hersteller mehr als die EU-Bio-Verordnung vorschreibt: Während unter EU-Öko-Verordnung auch konventionelle Bewirtschaftung bei ein und demselben Landwirt betrieben werden darf, ist bei Demeter Höfen eine Gesamtbetriebsumstellung auf 100% bio-dynamisch Pflicht. Der Grund ist ein angestrebter eingeständiger Hofkreislauf je Betrieb. Zudem werden bei Demeter nur samenfeste Sorten angebaut und Rinder nicht schmerzhaft enthornt. Aber auch in der Weiterverarbeitung der Lebensmittel sind die Vorschriften des Demeter-Verbandes weitaus strenger als diejenigen der EU-Bio-Verordnung: Während bei „Bio“ Lebensmitteln ca. 45 Zusatzstoffe zulässig sind, sind bei „Demeter“ nur 13 Zusatzstoffe erlaubt und es wird komplett auf Nitritpökelsalz, Enzyme und natürliche Aromen verzichtet.

Naturata geht genau wie Demeter auf die Lehren Rudolf Steiners zurück und steht damit seit der Gründung 1976 für bio-dynamische Lebensmittel. Damit decken sich Werte und Überzeugung Naturatas mit den Sichtweisen der bio-dynamischen Wirtschaftsweise: Höchstes Ziel von Naturata ist es, ein gesundes Miteinander von Mensch und Umwelt zu erhalten und weiter auszubauen. Als Premium-Naturkostanbieter stehen wir für höchste Qualität, was Demeter-Produkte eben garantieren können.

Naturata hat heute mit knapp 40% einen sehr hohen Anteil an Demeter-Produkten im Sortiment und ist in vielen Naturkostbereichen damit der führende Anbieter von biodynamischen Lebensmitteln. Unser Ziel ist es, diesen Anteil beständig weiter auszubauen. Probleme bereitet uns jedoch, dass das Angebot an demeter-Rohstoffen heute noch nicht ausreichend groß ist, um die Nachfrage danach zu decken und es oft zu Rohstoff-Engpässen kommt.

So müssen wir bei verschiedenen Produkten auf Bio-Qualität umstellen, sobald die Ernte an bio-dynmaischen Rohstoffen aufgebraucht ist. Dies betrifft beispielsweise verschiedene Naturata Öle wie Rapsöl, Hanföl, Lein- und Leindotteröl, welche im Naturkostgeschäft damit immer abwechselnd in Bio- oder in Demeter-Qualität erhältlich sind. Andere Produkte wie unter anderem Naturata Sultaninen, Haselnusskerne und Feigen sind parallel in beiden Qualitäten erhältlich, um das Handling für den Handel zu vereinfachen und die Rohstoff-Engpässe zu entschärfen.

Ein anderes Problem bereitet uns, dass es bei Mischprodukten wie beispielsweise unseren Grill- und Würzsaucen oft an einzelnen Zutaten scheitert, um diese in Demeter-Qualität anbieten zu können: Nach Demeter-Vorschriften müssen nämlich mindestens 95% der Zutaten ökologischen Ursprungs sein sowie mindestens 90% aus biodynamischem Anbau stammen.

Um jedoch in Zukunft den Anteil an Demeter-Produkten im Sortiment weiter auszubauen und langfristig eine Versorgung mit ausreichend Demeter-Rohstoffen von hoher Qualität zu sichern, hat Naturata weltweit verschiedene Projekte aufgebaut. Wir setzen auf langfristige, verlässliche Partnerschaften mit unseren Rohstofflieferanten und sind beständig auf der Suche nach weiteren, potentiellen Demeter-Bauern für knappe Demeter-Rohstoffe. Ein Beispiel dafür sind die 25 Landwirte einer Demeter-Erzeugergemeinschaft in Süddeutschland, welche den Dinkel für die Naturata Teigwaren anbauen. NATURATA arbeitet seit über 20 Jahren partnerschaftlich mit diesen zusammen und garantiert faire Preise und verlässliche Abnahmezusagen. Damit können wir regional erzeugte Dinkel-Nudeln von höchster Demeter-Qualität anbieten.

Ein anderes Beispiel ist die spanische Farm der Familie Cal Valls in Katalonien. Diese wurde bereits seit 1979 biologisch bewirtschaftet und Naturata hat in den 80er Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass dieser Betrieb auf eine bio-dynamische Wirtschaftsweise umstellte. Dieser Familienbetrieb sichert heute die Versorgung Naturatas mit demeter Tomatenprodukten. Informationen zu diesen sowie zu vielen weiteren, spannenden Projekten Naturatas finden Sie hier.

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